Der Tidenhub in Cuxhaven beträgt etwa 3,40 Meter bezogen auf das Seekartennull. Damit wird die Differenz zwischen Hochwasser und Niedrigwasser in diesem Bereich präzise beschrieben. Die Besonderheit dieses Bereichs der Elbmündung liegt darin, dass der Tidenhub durch verschiedene natürliche Einflüsse stark variieren kann, insbesondere durch Wetterbedingungen und die Geografie der Nordseeküste.
Was ist der Tidenhub und wie entsteht er?
Der Tidenhub bezeichnet die Höhendifferenz zwischen dem höchsten Wasserstand (Hochwasser) und dem niedrigsten Wasserstand (Niedrigwasser). In Cuxhaven wird er nicht primär durch das Wasser der Nordsee verursacht, sondern durch die Flutwelle des Atlantiks, die sich entlang der ostfriesischen Küste nach Osten bewegt.
Auf dem offenen Meer sind diese Flutberge nur etwa einen halben Meter hoch und verteilen sich über mehrere tausend Kilometer. Erst an der flachen Nordseeküste verstärken sich diese Wasserbewegungen durch natürliche Engstellen, wie Mündungen oder Wattgebiete, wodurch der Tidenhub signifikant ansteigt.
Warum kommt das Hochwasser in Cuxhaven später an?
Die Flutwelle des Atlantiks bewegt sich im Verlauf von West nach Ost. Daher trifft das Hochwasser vor Cuxhaven rund 1,5 Stunden später ein als beispielsweise vor der Insel Norderney. Diese Verzögerung liegt an der geografischen Lage und der langsamen Fortbewegung der Flut durch die flachen Gewässer der Nordsee.
Einfluss des Wetters auf den Tidenhub in Cuxhaven
Wetterbedingungen können den Tidenhub in Cuxhaven erheblich verändern. Hier sind die Hauptfaktoren:
1. Ablandige Winde (z. B. starke Ostwinde)
- Das Watt bleibt länger trocken.
- Hochwasser fällt bis zu 1,5 Meter niedriger aus als gewöhnlich.
- Niedrigwasser bleibt etwa 0,5 Meter höher, da das Wasser weniger stark abläuft.
2. Auflandige Winde (z. B. West- oder Südwestwinde)
- Hochwasser steigt deutlich an.
- Niedrigwasser kann durch Rückstau des Wassers im Wattengebiet ebenfalls ansteigen.
- Flutwellen laufen schneller und können höher aufschwappen.
Besonders bei starken Winden können diese Effekte den regulären Tidenhub erheblich beeinflussen.
Warum ist der Tidenhub wichtig?
Der Tidenhub in Cuxhaven ist nicht nur für die Schifffahrt und den Küstenschutz von Bedeutung, sondern auch für das Wattenmeer, das als UNESCO-Weltnaturerbe geschützt ist. Die dynamische Bewegung von Ebbe und Flut schafft einzigartige Lebensräume und beeinflusst den Alltag der Menschen in der Region.
Ob beim Planen von Wattwanderungen, der Nutzung von Häfen oder dem Schutz vor Sturmfluten – ein Verständnis des Tidenhubs ist essenziell.
Fazit
Der Tidenhub in Cuxhaven beträgt etwa 3,40 Meter, kann jedoch durch Wetter- und Windbedingungen variieren. Ablandige Winde reduzieren ihn, während auflandige Winde ihn erhöhen können. Die Entstehung des Tidenhubs in diesem Gebiet ist eng mit der Flutwelle des Atlantiks und der einzigartigen Geografie der Nordseeküste verbunden.