Das Schweizerhaus in Cuxhaven – Ein historisches Kleinod im Schlosspark
Das Schweizerhaus in Cuxhaven, erbaut im Jahr 1847, liegt idyllisch im Schlosspark des Schlosses Ritzebüttel. Ursprünglich als Teehaus gedacht, verzaubert es noch heute durch seine einzigartige Architektur im Schweizerstil. Doch was macht dieses historische Gebäude so besonders, und welche Geschichte steckt hinter den Mauern?
Die Geschichte des Schweizerhauses
Das Schloss Ritzebüttel diente einst als Wohnsitz der Hamburger Amtmänner, die das Amt Ritzebüttel verwalteten. 1937 wurde das Gebiet der preußischen Provinz Hannover zugeschlagen, und das Schloss sowie der dazugehörige Park wurden nach umfangreichen Sanierungen bis 1996 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Im Jahr 1847 ließ der Amtmann Eduard Sthamer das Schweizerhaus als modisches Teehaus im damaligen Trend des Schweizerstils errichten. Dieser Stil war im 19. Jahrhundert in Norddeutschland weit verbreitet und fand hier, mitten im Schlosspark, seine Anwendung. Direkt am Wassergraben gelegen, war das Haus nur für den Amtmann und seine Gäste zugänglich und diente als Ort der Entspannung und Vergnügung während Spaziergängen oder Festivitäten.
Vom Verfall zur Rettung
Mit der Errichtung einer Freilichtbühne im Jahr 1935, die sich neben dem Schweizerhaus befand, erlebte das Gebäude eine kurze Wiederbelebung als Veranstaltungsort. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg verlor es zunehmend an Bedeutung, verfiel und geriet in Vergessenheit. Besonders in den 1990er Jahren nahm der Verfall drastisch zu – das strohgedeckte Dach brach ein, und das Gebäude war der Witterung ausgesetzt.
Erst durch das Engagement von Privatpersonen, wie Yvonne Kästner und Uwe Burmeister, sowie durch großzügige Spenden und freiwillige Arbeit konnte das Schweizerhaus vor dem endgültigen Zerfall gerettet werden. 2002 begannen umfangreiche Sicherungsmaßnahmen, und es folgte eine komplette Sanierung. Das ursprünglich strohgedeckte Dach wurde durch ein Ziegeldach ersetzt, um die Langlebigkeit des Gebäudes zu gewährleisten.
Der Förderverein und die Nutzung heute
Im Jahr 2003 gründete sich der „Förderverein zur Erhaltung des Schweizerhauses„, der seitdem die Pflege und Instandhaltung des Gebäudes übernimmt. 2004 schloss die Stadt Cuxhaven mit dem Verein einen Nutzungsvertrag, der die Sanierung und Erhaltung des Hauses weiter vorantrieb.
Heute wird das Schweizerhaus für verschiedene kulturelle Veranstaltungen genutzt. Besonders beliebt ist es als Location für standesamtliche Trauungen, die in dieser romantischen Umgebung ein unvergessliches Erlebnis bieten.
Ein Ort für Spaziergänge und Geschichte
Bei einem Besuch im Schlosspark von Schloss Ritzebüttel kannst du das Schweizerhaus auf halber Strecke entlang des Parkweges entdecken. Eingebettet in die historische Gartenanlage und umgeben von altem Baumbestand, lädt das Gebäude zum Verweilen und Staunen ein. Der Park und das Haus sind heute öffentlich zugänglich, sodass du einen Teil der Geschichte Cuxhavens hautnah erleben kannst.
Wenn du also auf der Suche nach einem ruhigen, geschichtsträchtigen Ort bist, der dir die Vergangenheit Cuxhavens näherbringt, ist das Schweizerhaus im Schlosspark Ritzebüttel ein absolutes Muss.