Entdecke die Geschichte der Kirche St. Abundus in Cuxhaven-Groden

Wenn du dich für historische Kirchen interessierst, dann ist die Kirche St. Abundus in Cuxhaven-Groden ein Ort, den du unbedingt besuchen solltest. Dieses beeindruckende Bauwerk, das unter niedersächsischem Denkmalschutz steht, liegt Bei der Grodener Kirche 3/4 und gehört zu den wichtigsten Baudenkmälern in Cuxhaven.

St. Abundus Kirche
St. Abundus Kirche

Die mittelalterlichen Ursprünge

Die Geschichte der Kirche reicht weit zurück. Groden, ursprünglich ein Zusammenschluss mehrerer Bauernhöfe, entstand im Mittelalter und war später ein Kirchspiel, das 1394 zu Hamburg gehörte. Es wird vermutet, dass bereits zwischen 1000 und 1200 eine Holzkirche an diesem Ort stand, auch wenn dies nicht belegt ist. Die heute stehende Kirche wurde nach der Eindeichung der Elbmarsch im 13. Jahrhundert erbaut. Das romanische Schiff besteht aus massiven Feldsteinen und vermittelt einen Eindruck von der Bauweise jener Zeit.

Der mächtige Turm und bauliche Veränderungen

Der wuchtige Westturm stammt aus dem Jahr 1785 und verleiht der Kirche ihr charakteristisches Erscheinungsbild. Besonders auffällig ist der achteckige Aufsatz mit dem spitzen Helm. Ein weiterer bedeutender Umbau erfolgte 1868. In diesem Jahr erhielt der Chor einen polygonalen 3/8-Abschluss aus Backstein, und die Wände des Kirchenschiffs wurden erhöht. Gleichzeitig wurden die Fenster verändert, was das heutige Erscheinungsbild der Kirche prägte.

Ein Blick ins Innere: Barocke Kunst und historische Epitaphien

Das Innere der Kirche ist ebenso beeindruckend wie die Außenansicht. Weiße Wände und eine weiße Decke schaffen eine ruhige und helle Atmosphäre, die im Kontrast zum prachtvollen Barockaltar steht. Dieses zweigeschossige Altarretabel stammt aus der Zeit zwischen 1650 und 1680 und wurde durch Figuren von Albrecht Mitte aus Hamburg ergänzt. Wenn du die geschnitzten Säulen und die feinen Details betrachtest, wirst du die Handwerkskunst der damaligen Zeit zu schätzen wissen. Weitere Hingucker im Innenraum sind die Epitaphien und die großformatigen Votivbilder, die das Leben und Sterben der Menschen im 17. bis 19. Jahrhundert dokumentieren.

Die Orgel – Ein Stück Musikgeschichte

Die Empore beherbergt eine historische Orgel, die 1870 von Franz Köllein erbaut wurde. Diese wurde mehrfach umgebaut und restauriert, zuletzt 1973 durch den Orgelbauer Alfred Führer. Die Orgel besitzt heute 18 Register auf zwei Manualen und Pedal. Wenn du die Gelegenheit hast, einem Konzert in dieser Kirche beizuwohnen, wirst du den kraftvollen Klang dieses Instruments erleben können.

Historische Glocken im Kirchturm

Ein weiteres Highlight sind die drei Glocken, die im Turm hängen. Sie stammen aus der Barockzeit und wurden von Otto Struve aus Hamburg im Jahr 1700 gegossen. Diese Glocken überstanden sowohl den Ersten als auch den Zweiten Weltkrieg unbeschadet, was sie zu einem besonderen Zeugnis der Vergangenheit macht.

Die Gemeinde St. Abundus

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde St. Abundus ist ein aktiver Bestandteil des Kirchenkreises Cuxhaven-Hadeln. Die Gemeinde bietet eine Kindertagesstätte sowie Kreise für Kinder, Frauen, Senioren und Handarbeit. Auch ein Chor sowie Eltern-Kind-Gruppen sind Teil des Gemeindelebens. Rund um die Kirche erstreckt sich der Friedhof, auf dem viele Angehörige der Gemeinde ihre letzte Ruhe gefunden haben.

Wer war St. Abundus?

Die Kirche wurde nach dem Schutzheiligen Abundus benannt, der im 9. Jahrhundert in Córdoba gegen den Islam kämpfte und als Märtyrer starb. Auch die Kirche St. Abundus in Lassahn trägt sein Patrozinium.

Wenn du auf den Spuren der Geschichte wandeln möchtest, bietet die Kirche St. Abundus in Cuxhaven-Groden eine faszinierende Mischung aus mittelalterlicher Baukunst, barocker Kunst und lebendiger Kirchengemeinde. Ein Besuch lohnt sich – nicht nur wegen der Architektur, sondern auch wegen der bewegten Geschichte, die dieses Gotteshaus zu erzählen hat.

Quelle: St.Abundus(Groden)