Der Gedenkstein am Robert-Dohrmann-Platz in Duhnen
In Duhnen, direkt am Robert-Dohrmann-Platz, steht ein Gedenkstein für Robert Dohrmann, den sogenannten „Austernkönig“. Dieser Gedenkstein trägt eine Metallplatte, die vom Künstler O. von Sengebusch-Eckardt gestaltet wurde. Robert Dohrmann war eine prägende Figur für Cuxhaven und das Seebad Duhnen – seine Erfolge als Unternehmer und seine Verdienste um den Tourismus und die Küstenregion haben ihn unvergessen gemacht.
Leben und Werk von Robert Dohrmann: Vom Kaufmannssohn zum Austern- und Hummerkönig
Robert Dohrmann, geboren am 4. Februar 1850 in Otterndorf, entstammte einer Kaufmannsfamilie. Bereits im Alter von 28 Jahren gründete er in Cuxhaven eine Fischräucherei und baute eine Flotte eigener Segelkutter auf, die als „Dohrmannsche Austernflotte“ bekannt wurde. Mit der Fertigstellung der Eisenbahnverbindung zwischen Hamburg und Cuxhaven stieg Dohrmann zum bedeutendsten Fisch- und Austerngroßhändler der Region auf.
Mit einem berühmten Spruch „Täglich eine Auster und Sonntags einen Hummer knacken“ machte er seinem Ruf als „Austernkönig“ alle Ehre. Seine Flotte und der Handel mit Meeresfrüchten, besonders Austern, machten ihn zu einer Persönlichkeit von weitreichendem Einfluss. Seine Unternehmungen endeten jedoch nicht beim Fischhandel. Gemeinsam mit anderen Fischhändlern versuchte er 1891, einen Fischmarkt aufzubauen, der zunächst scheiterte, aber den Grundstein für spätere Marktaktivitäten legte.
Dohrmanns Engagement für Duhnen und den Tourismus
Dohrmann spielte eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des Tourismus in Duhnen. Im Jahr 1903 wurde er Vorsitzender der „Badecommission“, einer Kommission, die die Gründung und den Ausbau des Seebades Duhnen vorantrieb. In dieser Rolle prägte er die Entwicklung des Ortes als touristische Attraktion und setzte sich für die Gründung und den Betrieb des Seebades ein. Darüber hinaus engagierte er sich auch für die berühmten Duhner Wattrennen: Als Gründungsmitglied und erster Präsident des „Vereins für Pferderennen auf dem Duhner Watt von 1902 e.V.“ verantwortete Dohrmann die Organisation des ersten Watt-Rennens im Juni 1902.
Dohrmanns letzter Lebensabschnitt und sein Vermächtnis
1911 zog Robert Dohrmann nach Bonn, wo er am 27. November 1932 verstarb. Zu seinem Lebensende wurde ihm in Anerkennung seiner Verdienste um Duhnen die Ehrenbürgerwürde verliehen, eine Auszeichnung, die ihm anlässlich seines 50. Hochzeitstages im Jahr 1931 verliehen wurde.
Der heutige Robert-Dohrmann-Platz als Erinnerung an einen außergewöhnlichen Unternehmer
Noch heute erinnern der Robert-Dohrmann-Platz und die Dohrmannstraße in Duhnen an die unvergessene Bedeutung, die Robert Dohrmann für die Region und ihre Menschen hatte. Der Gedenkstein am Robert-Dohrmann-Platz erinnert nicht nur an seinen außergewöhnlichen Beitrag zur Fischwirtschaft, sondern auch an seine Pionierrolle im Tourismus.
Weitere Beiträge: