Lummensprung auf Helgoland – Ein einzigartiges Naturschauspiel
Hast du schon einmal winzige, flugunfähige Küken von einem 50 Meter hohen Felsen springen sehen? Auf Helgoland hast du die Möglichkeit, dieses faszinierende Naturschauspiel zu erleben – den Lummensprung! Jedes Jahr im Juni wagen die jungen Trottellummen ihre ersten „Flugversuche“, die dich sicherlich in Staunen versetzen werden. Vom Brutfelsen stürzen sich die kleinen Vögel in die Tiefe, angelockt durch die Rufe ihrer Eltern, die in der Nordsee auf sie warten.
Der Ablauf des Lummensprungs
Die jungen Trottellummen sind erst etwa drei Wochen alt und können noch nicht fliegen, wenn sie sich von den steilen Klippen der Nordseeinsel stürzen. Obwohl die Höhe beträchtlich ist, bleiben sie dank ihres dichten Federkleids unverletzt. Die Lummenküken tragen noch ihr Daunenkleid und werden von den Altvögeln im Wasser erwartet, wo sie sicher weiter versorgt werden.
Das Spektakel findet meistens in der Abenddämmerung statt, um Fressfeinden wie Möwen zu entgehen. Auch wenn der Sprung aus bis zu 40 Metern Höhe riskant erscheint, überleben die meisten Küken den Sturz und werden von ihren Eltern entweder im Wasser oder am felsigen Ufer empfangen.
Warum die Lummen springen müssen
Die Trottellummen gehören zur Familie der Alkenvögel, die keine guten Flieger sind. Ihre kleinen Flügel und ihr schwerer Körper machen es ihnen unmöglich, ihre Jungen über einen längeren Zeitraum ausreichend zu füttern. Daher rufen sie ihre Küken von den Brutplätzen in den Felsen ins Wasser, wo die Vögel sicherer versorgt werden können. Schon nach kurzer Zeit entwickeln sich die jungen Lummen zu ausgezeichneten Schwimmern und Tauchern, die im Meer überleben können.
Einzigartige Vogelbeobachtung auf Helgoland
Mitte bis Ende Juni hast du die beste Gelegenheit, den Lummensprung am Roten Felsen von Helgoland live zu erleben. Um dieses außergewöhnliche Naturschauspiel nicht zu verpassen, empfiehlt sich eine geführte Tour, die dir interessante Einblicke in das Leben der Trottellummen und anderer Vogelarten der Insel bietet.
Während dieser Touren erhältst du zudem interessante Informationen über die Vogelwarte Helgoland, die seit über 100 Jahren existiert. Hier erfährst du, wie Vögel gefangen, vermessen, beringt und gezählt werden, um wichtige Daten über das Verhalten der verschiedenen Vogelarten zu sammeln.
Andere Vogelarten auf Helgoland
Neben den Trottellummen kannst du auf Helgoland viele weitere faszinierende Vögel beobachten. Besonders beeindruckend sind die Basstölpel, die als Stoßtaucher mit atemberaubender Geschwindigkeit ins Wasser stürzen, um Heringe und Makrelen zu fangen. Seit 1991 brüten die Basstölpel wieder auf Helgoland, und inzwischen haben sie sich auf dem Lummenfelsen stark vermehrt.
Auch Eissturmvögel und verschiedene Möwenarten wie Dreizehenmöwen oder Heringsmöwen sind auf Helgoland heimisch. Die Vielfalt der Vogelarten und das einzigartige Umfeld der Hochseeinsel machen Helgoland zu einem Paradies für Vogelbeobachter.
Fazit: Ein unvergessliches Naturerlebnis
Der Lummensprung auf Helgoland ist ein atemberaubendes Naturschauspiel, das du nicht verpassen solltest. Die winzigen Trottellummen, die sich von hohen Felsen in die Tiefe stürzen, zeigen dir die erstaunliche Anpassung der Natur an extreme Bedingungen. Planst du einen Besuch auf Helgoland, bietet dir eine geführte Tour die Möglichkeit, dieses Spektakel hautnah mitzuerleben und gleichzeitig mehr über die Vogelwelt der Insel zu erfahren.
Quelle: Lummenfelsen