Laut dem ehemaligen Kurdirektor Christian Lackner wird Helgoland in 70.000 Jahren verschwunden sein. Ob es so kommt, ist natürlich von vielen Faktoren abhängig. Die einzige Hochseeinsel Deutschlands, steht langfristig vor einer ungewissen Zukunft. Der steigende Meeresspiegel und die zunehmende Erosion durch Sturmfluten bedrohen die Insel. Doch wann genau könnte Helgoland tatsächlich versinken?

Steigt das Meer so stark an, dass Helgoland untergeht?
Ja, der Meeresspiegel steigt – und das ist eine ernste Bedrohung für die Insel. Prognosen des Weltklimarats (IPCC) gehen davon aus, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 je nach CO₂-Ausstoß um 30 bis 110 cm ansteigen könnte. Helgoland liegt im Durchschnitt nur 4 bis 5 Meter über dem Meeresspiegel, doch gerade die flachen Küstenbereiche und die benachbarte Düne sind besonders anfällig für Überflutungen.
Wie schnell schreitet die Erosion voran?
Sturmfluten und starke Wellen nagen unaufhörlich an den Küsten. Besonders betroffen ist die Düne, die durch Gezeiten und Stürme regelmäßig Sand verliert. Ohne Schutzmaßnahmen würde sich die Insel langfristig verkleinern. Bereits heute werden Küstenschutzmaßnahmen ergriffen, um die Erosion einzudämmen. Doch die Naturkräfte lassen sich nicht aufhalten – sie können höchstens verlangsamt werden.
Welche Rolle spielt der Klimawandel?
Der Klimawandel verstärkt nicht nur den Anstieg des Meeresspiegels, sondern auch die Intensität von Stürmen. Die Nordsee erlebt immer häufigere und heftigere Sturmfluten, die mit steigenden Wasserständen auf Helgoland treffen. Diese Kombination aus steigendem Wasser und stärkeren Stürmen setzt der Insel massiv zu.
Gibt es Schutzmaßnahmen, um Helgoland zu erhalten?
Ja, es gibt bereits umfangreiche Küstenschutzprojekte. Wellenbrecher, Aufschüttungen und künstliche Sandvorspülungen sollen die Insel stabilisieren. Die Düne wird regelmäßig mit Sand aufgefüllt, um sie vor dem Verschwinden zu bewahren. Langfristig stellt sich jedoch die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichen oder ob Helgoland irgendwann unbewohnbar wird.
Wird Helgoland in diesem Jahrhundert verschwinden?
Das Verschwinden von Helgoland innerhalb der nächsten Jahrzehnte ist unwahrscheinlich. Durch Küstenschutzmaßnahmen kann der Untergang der Insel hinausgezögert werden. Allerdings hängt die Zukunft von Helgoland stark davon ab, wie sich der Klimawandel entwickelt und ob langfristige Schutzmaßnahmen finanzierbar bleiben.
Könnte Helgoland irgendwann aufgegeben werden?
Sollte der Meeresspiegel weiter steigen und Stürme stärker werden, könnte ein Punkt erreicht werden, an dem Schutzmaßnahmen nicht mehr ausreichen. In einem solchen Szenario wäre Helgoland zwar nicht direkt „versunken“, aber möglicherweise unbewohnbar, weil Überschwemmungen und Sturmschäden das Leben auf der Insel erschweren würden.
Fazit: Ist Helgoland noch zu retten?
Helgoland ist akut nicht vom Untergang bedroht, doch der langfristige Erhalt ist eine Herausforderung. Mit den richtigen Schutzmaßnahmen kann die Insel noch viele Jahrzehnte bestehen. Entscheidend ist, wie stark sich der Klimawandel weiterentwickelt und ob ausreichend Mittel für den Küstenschutz bereitgestellt werden. Helgoland könnte also nicht „plötzlich“ verschwinden, aber die Bedrohung wächst stetig.