Wenn du zum ersten Mal in Norddeutschland bist, könnte dir der ein oder andere Begriff oder Spruch begegnen, bei dem du dich fragst: „Was bedeutet das eigentlich?“ Hier findest du eine Übersicht norddeutscher Redewendungen und Begriffe, die im Alltag häufig verwendet werden. Sie kommen oft aus dem Plattdeutschen, einer Sprache, die in Norddeutschland bis heute eine wichtige Rolle spielt.
1. „Klönschnack“ – Die norddeutsche Plauderei
„Lass uns mal wieder auf einen Klönschnack treffen.“ Klingt nach einem Plan, oder? Klönschnack beschreibt eine lockere Unterhaltung, die du an jeder Straßenecke oder in einem gemütlichen Café führen könntest. Es geht dabei nicht um ernste Themen, sondern um einen entspannten Austausch – so wie bei einem kleinen Plausch.
2. „Butschern“ – Kinder im Dreck
Wenn ein norddeutsches Kind sagt: „Ich gehe raus butschern“, dann weißt du Bescheid – es geht raus zum Spielen, am liebsten im Matsch und Dreck. Dabei werden nicht nur die Hände schmutzig. Aber keine Sorge, dafür gibt es die „Butscherhose“ – eine robuste Hose, die für genau diese Abenteuer draußen gedacht ist.
3. „Feudel“ – Der norddeutsche Wischmopp
In Norddeutschland nennt man den Wischlappen oder Mopp einfach „Feudel“. Wenn es Zeit wird, den Boden zu reinigen, heißt das: „Feudeln“. Eine einfache, aber sehr verbreitete Bezeichnung, die dir bei einem Gespräch über den Haushalt bestimmt begegnet.
4. „Wat mutt, dat mutt“ – Es führt kein Weg daran vorbei
Manchmal gibt es Dinge, die einfach getan werden müssen, auch wenn du keine Lust dazu hast. Der Ausdruck „Wat mutt, dat mutt“ bringt genau das auf den Punkt. Egal, ob es ums Putzen oder um unangenehme Pflichten geht – was getan werden muss, das wird gemacht. Diskutieren bringt da nicht viel.
5. „Nich lang schnacken, Kopp in Nacken“ – Anstoßen auf norddeutsche Art
Dieser Spruch gehört in Norddeutschland zu jeder Runde beim Anstoßen. Statt lange herumzureden, bedeutet er: Trinken, und zwar jetzt! „Nich lang schnacken, Kopp in Nacken“ ermutigt dazu, den Kopf in den Nacken zu legen und den Drink direkt zu genießen.
6. „Moin“ – Ein Gruß für jede Tageszeit
In Norddeutschland wirst du oft einfach mit „Moin“ begrüßt. Egal ob morgens, mittags oder abends – „Moin“ ist universell einsetzbar. Aber Achtung: „Moin Moin“ wird als übertriebenes Gerede betrachtet – man bleibt lieber bei der kurzen Version.
7. „Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben“ – Der norddeutsche Humor
Der Wind kann an der Küste manchmal ganz schön heftig sein, aber der Norddeutsche bleibt gelassen. „Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben“ bedeutet: Solange die Schafe noch Locken haben, ist es für die Einheimischen nur „büschn Wind“. Du musst also nicht gleich einen Sturm erwarten, wenn es mal windig wird.
8. „Schietwetter“ – Schlechtwetter auf Norddeutsch
Schietwetter beschreibt den typischen, grauen Tag im Norden: Regen, Wind und eine dichte Wolkendecke. Trotzdem lassen sich die Norddeutschen nicht unterkriegen – das gehört einfach zum Leben hier. Mit dem richtigen Outfit bist du auch bei „Schietwetter“ gut unterwegs.
9. „Wind kommt immer von vorne“ – Die Herausforderung des Nordens
Wenn du an der Nordsee unterwegs bist, wirst du feststellen, dass der Wind immer gegen dich zu sein scheint. Egal in welche Richtung du gehst oder fährst, es fühlt sich an, als würde der Wind immer von vorne kommen. Doch keine Sorge: Gegenwind formt den Charakter, sagen die Norddeutschen, und das macht einen nur stärker.
Fazit
Mit diesen typisch norddeutschen Redensarten bist du für deinen Besuch im hohen Norden gut vorbereitet. Jetzt verstehst du, was hinter den oft humorvollen und bodenständigen Sprüchen steckt. Bleib entspannt, nimm den Wind von vorne gelassen hin und vergiss nicht: „Nich lang schnacken, Kopp in Nacken!“